Wanderung zur Ruine Schrattenstein, 1919. Quelle: amarquardt |
Sonntag, 15. Februar 2015
Veranstaltung zu Joseph Roth und Joseph Wittlin in Wien
„Große polnisch-österreichische Freundschaften“ – Joseph Roth & Józef Wittlin
19.02.2015, 18:00 Polnisches Institut Wien, Am Gestade 7, 1010 Wien
Zwei Söhne Galiziens – der eine wurde ein deutschsprachiger, der andere ein polnischer Schriftsteller, beide berühmt auf ihre Weise. Während Roth, 1894 in Brody geboren, dort das (gerade noch teilweise deutschsprachig geführte) Gymnasium besuchte, ging Wittlin, 1896 in Dmytrów bei Radziechów zur Welt gekommen, in Lwów (Lemberg) zur Schule. Beide studierten in Wien, wo sie sich kennen lernten und enge Freunde wurden.
Lwów blieb für beide ein wichtiger Ort im Leben, da sie dort immer wieder hinkamen, ja sogar dort vorübergehend lebten – verbunden auch durch eine gemeinsame Bezugsperson, die viel zu ihrer Bildung beigetragen hatte: die überaus belesene und sprachbegabte Privatlehrerin Helene von Szajnocha-Schenk.
Roth wurde rasch ein erfolgreicher Journalist und Schriftsteller; er lebte zumeist in Deutschland, seit 1925 immer wieder und über längere Zeiträume in Paris. Seine Erfolge bei der Frankfurter Zeitung und seine Romane (darunter „Hotel Savoy“, „Hiob“, „Radetzkymarsch“) brachten zwar viel Geld ein, doch gab es Roth noch schneller aus.
Wittlin hingegen lebte mit seiner Frau Halina in ärmlichen Verhältnissen in Łódź, dann in Warschau als Lehrer, Dramaturg, Journalist, Lyriker. Als Schriftsteller arbeitete er langsam und konzentriert – an einer Übersetzung der Odyssee (1924) und an einem historischen Roman, dessen erster Teil 1935 auf Polnisch („Sól ziemi“) und 1937 auf Deutsch erschien, mit einer Einleitung Roths, der auch bei der Übersetzung half: „Das Salz der Erde“ – eine satirische Reminiszenz der k.u.k. Monarchie und des Krieges. Wittlin hingegen übersetzte mehrere Romane Roths ins Polnische.
Als Wittlin 1940 mit seiner Frau und seiner Tochter (unter unwiederbringlichem Verlust der Manuskripte seiner literarischen Arbeiten) vor dem Nationalsozialismus in die USA flüchtete, war Roth schon in Paris gestorben – ein Jahr zuvor, nachdem er jahrelang gegen die faschistische Barbarei publiziert hatte.
Mit der Podiumsdiskussion über Joseph Roth und Józef Wittlin beginnt das Polnische Institut Wien eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema „Große polnisch-österreichische Freundschaften“.
Podiumsteilnehmer: Prof. Maria Kłańska (Jagiellonen-Universität, Krakau), Prof. Ryszard Zajączkowski (Katholische Universität Lublin), Dr. Heinz Lunzer und Dr. Victoria Lunzer-Talos.
Lwów blieb für beide ein wichtiger Ort im Leben, da sie dort immer wieder hinkamen, ja sogar dort vorübergehend lebten – verbunden auch durch eine gemeinsame Bezugsperson, die viel zu ihrer Bildung beigetragen hatte: die überaus belesene und sprachbegabte Privatlehrerin Helene von Szajnocha-Schenk.
Roth wurde rasch ein erfolgreicher Journalist und Schriftsteller; er lebte zumeist in Deutschland, seit 1925 immer wieder und über längere Zeiträume in Paris. Seine Erfolge bei der Frankfurter Zeitung und seine Romane (darunter „Hotel Savoy“, „Hiob“, „Radetzkymarsch“) brachten zwar viel Geld ein, doch gab es Roth noch schneller aus.
Wittlin hingegen lebte mit seiner Frau Halina in ärmlichen Verhältnissen in Łódź, dann in Warschau als Lehrer, Dramaturg, Journalist, Lyriker. Als Schriftsteller arbeitete er langsam und konzentriert – an einer Übersetzung der Odyssee (1924) und an einem historischen Roman, dessen erster Teil 1935 auf Polnisch („Sól ziemi“) und 1937 auf Deutsch erschien, mit einer Einleitung Roths, der auch bei der Übersetzung half: „Das Salz der Erde“ – eine satirische Reminiszenz der k.u.k. Monarchie und des Krieges. Wittlin hingegen übersetzte mehrere Romane Roths ins Polnische.
Als Wittlin 1940 mit seiner Frau und seiner Tochter (unter unwiederbringlichem Verlust der Manuskripte seiner literarischen Arbeiten) vor dem Nationalsozialismus in die USA flüchtete, war Roth schon in Paris gestorben – ein Jahr zuvor, nachdem er jahrelang gegen die faschistische Barbarei publiziert hatte.
Mit der Podiumsdiskussion über Joseph Roth und Józef Wittlin beginnt das Polnische Institut Wien eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema „Große polnisch-österreichische Freundschaften“.
Podiumsteilnehmer: Prof. Maria Kłańska (Jagiellonen-Universität, Krakau), Prof. Ryszard Zajączkowski (Katholische Universität Lublin), Dr. Heinz Lunzer und Dr. Victoria Lunzer-Talos.
Polnisches Institut Wien | |
Eintritt frei. Anmeldung erforderlich 01/ 533 89 61 Text der Internationalen Joseph Roth Gesellschaft |
Samstag, 14. Februar 2015
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