Donnerstag, 29. November 2012

"Alles Gute gesegneter Kunst ist da beisammen, Farbe, Licht, Kraft und Spannung (...)."



- Stefan Zweig an Soma Morgenstern über dessen Roman "Der Sohn des verlorenen Sohnes", Brief vom 22. August 1935

Mittwoch, 28. November 2012

Trude Geiringer/Dora Horovitz, Die Schauspielerin Elisabeth Bergner, Postkarte, Wien 1927. Quelle: flickr

Hajenius, Amsterdam


Hajenius, Amsterdam, Quelle: Roel Wijnants


Im Café Marquardt bieten wir selbstverständlich eine ausgebreitete Selektion von Rauchwaren an, denn schließlich konversiert und liest es sich am besten bei einer feinen Zigarre. Außerhalb des Cafés füllen wir unseren Vorrat am Rokin in Amsterdam bei Hajenius an.

Mehr Information zu dem prächtigen Art Deco Geschäft bei Hajenius.


Werbung für Hajenius, vermutlich aus den 1920er/1930er Jahren. Quelle: Verzameloord

Dienstag, 27. November 2012

Café Museum, Wien



Das Café Museum in der Originaleinrichtung von Adolf Loos. Quelle: MAK Wien


Ferdinand Rainer eröffnete 1899 das Café Museum am Karlsplatz, Operngasse 7, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sezession, zum Künstlerhaus und zur Akademie der bildenden Künste sowie zur Staatsoper, zum Theater an der Wien und zum Musikvereinssaal. Die Einrichtung ließ er von Adolf Loos gestalten (es war der erste größere Auftrag für Loos in Wien). Im Gegensatz zu den in üppigem Prunk eingerichteten Gründerzeit-Kaffeehäusern besticht das Café Museum durch Schlichtheit und Sachlichkeit. Das wurde durch Bugholzstühle und Tische der Firma Thonet noch betont. Der Stil des Cafés trug ihm bald nach seiner Eröffnung den von Ludwig Hevesi geprägten Beinamen "Cafe Nihilismus" ein.

1906 wurde das Café Museum von der Familie Pretscher übernommen, die es in den folgenden Jahrzehnten erfolgreich durch zwei Weltkriege sowie durch wirtschaftlich schwierige Zeiten führte.

Im Café Museum fühlten sich unzählige Künstler wohl. Unter anderem waren hier die Maler Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka, die Schriftsteller Peter Altenberg, Joseph Roth, Soma Morgenstern, Karl Kraus, Georg Trakl, Elias Canetti, Hermann Broch, Robert Musil und Leo Perutz, die Komponisten Alban Berg, Franz Lehar und Oscar Straus sowie die Architekten Otto Wagner und Adolf Loos zu Gast. 

Soma Morgenstern erwähnt das Café Museum in seinem Buch “Joseph Roths Flucht und Ende”:

Roth war diesmal nur zu einem kurzen Besuch in Wien. […] Wir trafen uns natürlich im Café Museum. Anderen Tags rief mich Musil an. „Gestern war ich auch im Café Museum. Aber Sie waren in dem kleinen Gibson-Zimmer in so eifrigem Gespräch mit einem Herrn, und ich wollte Sie nicht stören. Ich war mit Broch. Mit wem waren Sie?“ fragte er. „Mit meinem Freund Joseph Roth“, antwortete ich.


1931 gestaltete Josef Zotti, ein Schüler von Josef Hoffmann, das Café neu.2003 fand abermals ein Umbau statt, wobei die Gestaltung von Adolf Loos rekonstruiert wurde, was aber vom Publikum nicht angenommen wurde. (Teile des Zotti Original-Mobiliars sind heute im Hofmobiliendepot Möbel Museum ausgestellt). Mitte 2010 verpachtete die Besitzerfamilie Pretscher-Rokitansky das Café Museum an Berndt Querfeld, der Josef Zottis Inneneinrichtung mit Logen und Bänken wieder auferstehen ließ.

Das Café Museum heute. Quelle: Café Museum

Quellen: MAK Wien, Cafe Museum