Vom Werk der Fotografin Éva Besnyö wollen wir im Café in der
nächsten Zeit noch Vieles zeigen. Wir beginnen mit einem Portrait der
Künstlerin selbst, aufgenommen von ihrem ersten Ehemann John Fernhout (Johannes
Hendrik Fernhout/John Ferno, 1913–1987, war ein niederländischer
Filmemacher).
John (Ferno) Fernhout, Eva Besnyö liegend zwischen ihrem
Portrait eines Grafologen, Berlin 1932. Quelle: Nederlands Fotomuseum
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Besnyö wurde am 29. April 1910 in Budapest geboren und starb
unweit des heutigen Standplatzes des Café Marquardt am 12. Dezember 2003 in
Laren in den Niederlanden.
Mit achtzehn Jahren ging sie für zwei Jahre in die Lehre im
Bereich Architektur- und Portraitfotografie bei dem Budapester Fotografen József
Pécsi (1889–1956). Er gab Besnyő den Rat, nach ihrer Ausbildung nach Berlin zu
gehen.
Den Rat Pécsis
folgend 1930 lebte und arbeitete Éva Besnyö von 1930bis 1931 in Berlin und flüchtete
danach nach Amsterdam. 1937 war sie, zusammen mit Cas Oorthuys und Carel
Blazer, im Komitee für die internationalen Ausstellung „foto '37“ die im
Amsterdamer Stedelijk Museum stattfand. Für die Vorbereitung der Ausstellung
besuchte sie Henri Cartier-Bresson, Brassaï und Florence Henri in Paris.
Besnyő arbeitete während der deutschen Besetzung der
Niederlande, zusammen mit ihrem späteren zweiten Ehemann, für den
niederländischen Widerstand. Sie fertigte Passfotos für gefälschte Papiere an.
Sie bemühte sich außerdem um eine „Arisierung“, die sie mit Hilfe eines
gefälschten Geburtszeugnisses, das ihre Mutter ihr beschafft, auch erlangte.
Zwischen 1942 und 1944 tauchte Éva Besnyő unter, während ihr Mann sich zu dieser Zeit in China und den USA aufhielt. Besnyő arbeitete während der deutschen Besetzung der Niederlande, zusammen mit ihrem späteren zweiten Ehemann, für den niederländischen Widerstand. Sie fertigte Passfotos für gefälschte Papiere an. Sie bemühte sich außerdem um eine „Arisierung“, die sie mit Hilfe eines gefälschten Geburtszeugnisses, das ihre Mutter ihr beschafft, auch erlangte.
1945 ließ sich das Paar Besnyő/Fernhout scheiden. Im Jahr 1946 heiratete sie den niederländischen Grafiker Wim Brusse, mit dem sie den Sohn Bertus (1945) und die Tochter Yara (1948) bekam.
1987 wurde in Berlin ihr Buch Mit anderen Augen. Berlin 1930–1932 publiziert. Es enthält Fotografien aus Besnyős Berliner Zeit. 1991 wurde Éva Besnyős Werk in einer Einzelausstellung, ebenfalls in Berlin, präsentiert. Im Jahr 1999 erhielt sie den renommierten Dr.-Erich-Salomon-Preis für humanistischen Fotojournalismus der Deutschen Gesellschaft für Photographie.
Quelle u.a.: wikipedia
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