Der 1921-1924 von Heinrich Schmid und Hermann Aichinger erbaute Fuchsenfeldhof in Wien Meidling. 1924-1925 wurde er erweitet und bildet damit einen geschlossenen Baukörper. 1949 wurde er nach dem Sozialdemokraten Eduard Reismann benannt. Quelle: wikipedia |
Die Anlage umfasst 604 Wohnungen, verschiedene Geschäftslokale und ein Kindertagesheim. Markant sind mehrere turmartige Gebäudeteile, der zentrale davon besitzt Rundbögen. Davor gibt es einen Hauptplatz, zu dem eine geschwungene Straße von der Längenfeldgasse her führt. Glatte Fassaden wechseln mit expressiven Bauabschnitten. Beim Kindertagesheim befinden sich zwei Plastiken, die musizierende Kinder darstellen.
Der
Reismannhof erinnert mit seiner wuchtigen Architektur, den
hohen, dicken Mauern und den turmartigen Gebäudeelementen an eine Festung. Die
schluchtartige Einfahrt von der Längenfeldgasse und die anderen Zugänge mit ihren
Rundbögen, die zu mehreren Innenhöfen führen, verstärken den Eindruck. Wie eine
Burg ist auch der Reismannhof eine beinahe autarke Stadt in der Stadt.
Auch die ereignisreiche Geschichte
hat manche Bezüge zu einer Festungsanlage. Während der bürgerkriegsartigen Ereignisse
im Februar 1934 bildeten die von Republikanischen Schutzbund besetzten Höfe des
Reismannhofes und des Fuchsenfeldhofes ein Zentrum des Kampfes gegen den
Austrofaschismus. Am 13. Februar 1934 unternahmen die Schutzbündler aus beiden
Höfen einen Entlastungsangriff auf den von Regierungstruppen besetzten
Reumannhof, mussten aber vor der Übermacht zurückweichen. Am 14. Februar
eroberte das Bundesheer den nördlichen Teil des Reismannhofes und am 15.
Februar die gesamte Anlage.
Während des II. Weltkrieges wurden
bei Bombenangriffen am 11. Oktober 1944 acht und am 13. Februar 1945 weitere
vier Bewohner getötet.
Bürgermeister Karl Seitz (links) mit Edmund Reismann bei der offiziellen Eröffnung der Anlage 1926. Quelle: wikipedia |
Mehr eigene Fotos finden sich hier.
Bilder von den Kriegsschäden:
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